Kneitlingen      

3 Ampleben

Ampleben 

 

Nur etwa einen Kilometer westlich von Kneitlingen liegt Ampleben, erstmals 1199 urkundlich als Ampleve erwähnt.

Herrenhaus in AmplebenHier soll Till Eulenspiegel getauft worden sein. Allerdings nicht in der prächtigen spätromanischen(1) Kirche, sondern in der Schlosskapelle seines Taufpaten Till von Ütze, Vorfahre des berüchtigten Raubritters Herwig von Ütze, dessen Wasserburg 1425 von den Braunschweigern und Magdeburgern aufgrund seiner zahlreichen Überfälle auf vorbeiziehende Kaufleute zerstört wurde.

 

Die Errichtung des jetzigen Herrenhauses erfolgte um 1800.

 

Die romanische(1) Kirche ist aus dem 13. und der Turm aus dem 12. Jahrhundert. Die Kirche ist ein sehenswertes Beispiel  für die am Elm errichteten Dorfkirchen.

Romanische Kirche in Ampleben

Sie stand anfangs unter dem Patronat(2) der Familie von Ütze. Dieses wurde 1714 nach Überlassung des nunmehr auf dem ehemaligen Burggelände befindlichen Gutes auf die Familie von Bötticher übertragen.

 

Die Familie von Bötticher errichtete daraufhin im Kirchturm ein Erbbegräbnis(3), das um 1850 geschlossen wurde (siehe auch Kirche St. Marien in Küblingen, Tour 6, Punkt 1).

 

Die Kirche wurde 1897 und 1969/70 restauriert. An der inneren Ostwand befindet sich ein rechteckiges, vertieftes Feld mit einem Volantgemälde(4) aus dem 13. Jahrhundert. Die Glocke wurde 1651 gegossen. Der weithin sichtbare Turm soll im Mittelalter auf der Heerstraße von Braunschweig nach Magdeburg als Signalstation benutzt worden sein, um die Kaufleute zu schützen. Im Inneren und am Portal finden wir schöne romanische Kapitelle(5) und im Chor(6) mittelalterliche, restaurierte Wandgemälde.

 

 

(1) Romanik

(1050-1230). Bauformen römischer, fränkisch-karolingischer, arabischer Herkunft. Halbkreisförmige Rundbogen. Große ebene Flächen. Dicke wehrhafte Mauern.

(2) Patronat

Rechtsstellung des Stifters einer Kirche oder seines Nachfolgers (mit Vorschlags- oder Ernennungsrecht und Unterhaltspflicht für die Pfarrstelle).

(3) Erbbegräbnis

Recht des Patronaten, der für den Unterhalt der Kirche zu sorgen hatte, in dieser eine Familiengruft einzurichten.

(4) Volant

Stoffstreifen

(5) Kapitell

Der oberste Teil (Kopf) bei Säulen, Pfeilern, Pilastern als Zwischenglied zwischen Stütze und Last.               

(6) Chor

Erhöhter Kirchenraum mit [Haupt]altar.

 

 

zum Inhaltsverzeichnis Tour 1

   

uDiese Seite ausdrucken (Nahezu optimaler Ausdruck im Querformat)

Evessen     

                                           

zur Startseite "Im Braunschweiger Land"