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4 Walbeck

Walbeck     

 

Von Seggerde führt unsere Fahrtroute über Weferlingen nach Walbeck.

 

Restaurierte Reste der Basilika

Graf Lothar II. von Walbeck gründete hier auf seiner Burg (Burgplan siehe unten) vermutlich 942 als SühnBasilika, Ostseitee für seine Teilnahme an einer Verschwörung gegen Kaiser Otto I. ein Kollegiatsstift(1) des Benediktinerordens(2).

 

Graf Lothar II. verstarb 964 und wurde in der Mitte des Querhauses der abgebildeten Basilika(4) beigesetzt.

 

Die Grabplatte befindet sich heute in der ca. 300 Meter entfernten und im Ort gelegenen Dorfkirche St. Michael und ist Walbeck, Dorfkirche St. Michaeleines der wenigen fürstlichen Grabdenkmäler aus ottonischer(3) Zeit in Deutschland und daher von außergewöhnlichem Rang.

 

Aus Gründen der Wehrhaftigkeit besaßen die Außenwände der ehemaligen Burg nur wenige, kleine Fenster.

 

Um 1100 erhielt die Basilika einen wehrhaften Westbau mit Empore.

 

Auf dem Reichstag zu Goslar(5) wurde als Zeichen der Beilegung des Streites zwischen Kaiser Barbarossa und dem Bischof von Magdeburg beschlossen, die Burg Walbeck abzureißen. Ein leider unrühmliches Ende dieses sicherlich imposanten Bauwerkes.

 Basilika, Westseite

Die an der Westseite der Basilika zu sehenden Mauerzungen sind noch Reste der Trennwände des Erdgeschosses. 

 

Im 13. Jahrhundert wurde die Kirche restauriert, zudem wurde der Triumphbogen zwischen Lang- und Querhaus errichtet.

 

1591 wurde das Stift protestantisch. 1810 wurde es säkularisiert(6) , d.h., die Kirchen wurden enteignet und ihr Gut ging in den „weltlichen“ Besitz über.

 Burgplan

 

Doch die Weltlichen hatten keinen Sinn für das alte Gemäuer und ließen einen Großteil der Anlage 1887 abreißen.

 

Erst später, 1900 und 1934, erkannte man wieder den Wert dieses bedeutenden Zeugen ottonischer Architektur  und ließ die Reste der Ruine, sichern. Denn in ihr sind noch wesentliche Teile des Gründungsbaues enthalten.

 

 

 

 

(1) Kollegiatsstift

Im kath. Kirchenrecht ein mit einer Stiftung dotiertes (ausgestattetes) Kollegium von kanonisch lebenden Klerikern (Stiftsherren oder Kanoniker) mit der Aufgabe des Chordienstes an der Stiftskirche, d. h. an der Domkirche eines Bistums (Domstift, Hochstift) oder an einer anderen Kirche (Niederstift, Kollegiatstift).

(2) Benediktiner

Mönch des nach der Regel des hl. Benedikt (6. Jh.) lebenden Benediktinerordens

(3) Ottonische Zeit

Hl. Röm. Reich während der Regierungszeit der Ottonen (Liudolfinger; um 950–1024).

(4) Basilika

[Altchristl.] Kirchenbauform mit überhöhtem Mittelschiff.

(5) Reichstag zu Goslar

Die Pfalz in Goslar war unter Heinrich II., unter Heinrich III. und Heinrich IV. häufig Ort von Reichsversammlungen. 1290/1340 Reichsstadt.

(6) Säkularisieren

Verweltlichung; Loslösung aus den Bindungen an die Kirche; Erlaubnis für Angehörige eines Ordens, das Kloster zu verlassen und ohne Bindung an die Gelübde zu leben.

 

 

  

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