Nur acht Jahre nach Inbetriebnahme der ersten Eisenbahnstrecke Nürnberg - Fürth in Deutschland befuhr 1843 der erste Zug die von der damaligen Braunschweigischen Staatsbahn errichtete 54 km lange Strecke von Wolfenbüttel über Schöppenstedt nach Oschersleben.
Wenig später wurde sie Bestandteil der Ost-West-Verbindung in Deutschland. Und bereits 1848 war Schöppenstedt Durchgangsbahnhof des ersten planmäßigen D-Zuges Berlin - Köln.
Mit dem Bau der Strecke Hannover - Braunschweig - Berlin verlor sie aber bald wieder an Bedeutung. Durch die 1945 nach dem 2. Weltkrieg erfolgte Grenzziehung zwischen Ost- und Westdeutschland ging auch der Anschluss nach Oschersleben verloren.
Die verbliebene Strecke verlief von Wolfenbüttel über Schöppenstedt und Schöningen nach Helmstedt. Sie diente nur noch dem Personenverkehr an Werktagen. Doch im Jahr 2007 wurde die Verbindung zwischen Schöningen und Helmstedt wegen des dortigen Tagebaus gekappt. Seitdem wird die intakte Gleisstrecke zwischen Schöppenstedt und Schöningen wegen einer damals rückläufigen Nachfrage nicht mehr befahren; für Reisende aus Wolfenbüttel und Braunschweig ist Schöppenstedt deshalb Endstation.
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Nach Gründung der privaten
Gesellschaft Braunschweig-Schöninger-Eisenbahn (BSE)
wurde 59 Jahre später auch der Norden
Schöppenstedts von der Eisenbahn erschlossen. Am 02. Januar 1902
befuhr der erste Güterzug die Strecke von
Braunschweig nach
Schöningen. Und mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h
näherte sich dem Schöppenstedter Nordbahnhof mit fröhlichem
"Gebimmel" der erste Personenzug. Und bald war der liebevolle
Spitzname der Züge gefunden: "Bimmellutjen".
Mit dem Aus der Schöninger Saline wurde auch das Aus der Eisenbahnlinie besiegelt. Nachdem bereits 1957 der Personenverkehr eingestellt worden war, befuhr am 30. Juni 1971 der letzte Güterzug die Strecke.
Doch heute erinnern im Schöppenstedter Bereich nur noch die ehemaligen Bahnhofsgebäude an diese längst vergangene Zeit: der Nordbahnhof in Schöppenstedt und die auf freiem Feld zu findende Station Ampleben/Kneitlingen.
Die ehemalige Trasse ist heute der Straße "An der Plantage" gewichen. Auf unserem Bild dampft das "Bimmellutjen" fröhlich hustend am Küblinger Mariechen, der ehemaligen Wallfahrtskirche St. Marien, vorbei.
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