Mariental
In Helmstedt biegen wir links ab auf die B 244 und erreichen Mariental. Helmstedt lassen wir absichtlich „rechts“ liegen, denn die alte, ehemalige Universitätsstadt ist mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten einen Ganztagesausflug wert.
1138 wurde von dem Pfalzgrafen Friedrich II. von Sommerschenburg das Zisterzienserkloster(1) Mariental gegründet und zu seiner Familiengrablege bestimmt. Anfangs bewohnt wurde es von Abt Bodo aus Amelungsborn und zwölf Mönchen aus Altenberg bei Köln. Doch schon 1179 endete das Geschlecht derer von Sommerschenburg und das Kloster mit seinen Besitzungen fiel größtenteils in die Hände Heinrichs des Löwen. Durch umfangreiche Landschenkungen seitens der Stifterfamilie verbesserten sich die wirtschaftlichen Verhältnisse des Klosters mehr und mehr. |
Doch zum Ende des 14. Jahrhunderts brachen schwierige Zeiten an, der allmähliche Niedergang des Klosters zeichnete sich ab.
1569 endet die zisterziensische Klostergeschichte Marientals, das Kloster wurde von Herzog Julius von Braunschweig reformiert.
Die evangelische Klosterschule bestand bis 1745. Das Kloster wurde 1742 zu einer Domäne umgewandelt, die ehemalige Klosterkirche dient heute als evangelische Pfarrkirche.
Die aus Velpker Sandstein Ende des 12. Jahrhunderts als Pfeilerbasilika errichtete Kirche hat ihr romanisches(2) Erscheinungsbild weitgehend bewahrt. Sowohl sie, die angrenzenden Räumlichkeiten als auch den Innenhof mit dem leider 1835 abgebrochenen und nur noch durch Rundbögen zu erkennenden Kreuzgang(3) aufzusuchen, ist geradezu Pflicht. Und vergessen Sie nicht das rekonstruierte Scriptorium(4) der Mönche. Dort können Sie sich oder Ihre Kinder mit einem Gänsekiel auf Pergament verewigen.
Die mittelalterliche Anlage vermittelt uns einen Einblick in das Leben zu Zeiten Heinrichs des Löwen. Genießen Sie es.
Die Kirche, die angrenzenden Räumlichkeiten und der Innenhof und sind täglich von morgens bis abends geöffnet.
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(1) Zisterzienser |
Angehöriger eines benediktinischen Reformordens (gegründet 1098); |
(2) Romanik |
(1050-1230).Bauformen römischer, fränkisch-karolinischer, arabischer Herkunft. Halbkreisförmige Rundbogen. Große ebene Flächen. Dicke wehrhafte Mauern. |
(3) Kreuzgang |
Überdeckter Gang um einen in der Regel quadratischer Hof an der Südseite der Kirche in Klosteranlagen. |
(4) Scriptorium |
Schreibstube |
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