Langeleben  

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Lelm 

 

Von Langeleben führt unser Ausflug nach Lelm. Vor dem Ort, unmittelbar am Rande des Elms gelegen, lädt die beliebte Waldgaststätte „Heinrichs Ruh“ zu einer Rast ein. An ihrer Stelle stand ursprüngDie St. Maria-Kirche in Lelmlich die Heinrichsbuche mit einer Ruhebank, auf der sich die Lelmer Landwirte, fast alle trugen den Vornamen Heinrich, nach getaner Arbeit ausruhten. 1928 eröffnete der Lelmer Gastwirt Henniges in einer Holzbaracke die jetzige Gaststätte. Allerdings wurde sie 1952 durch Willi und Marie Bente in einen Steinbau umgewandelt.

 

“Zeigefinger Gottes”, so nennen die Einheimischen liebevoll den auffallend schlanken Turm der St.-Maria-Kirche, der uns schon von weitem begrüßt. Bis zur Spitze der Wetterfahne misst er ansehnliche 41 Meter.

 

In einer Urkunde des Helmstedter Klosters St. Ludgeri aus dem Jahr 983 wird Lelm erstmals als “Lennenhem” erwähnt. Und es scheint wahrscheinlich, dass sich aufgrund der Nähe des Klosters bereits zu dieser Zeit eine Kapelle in Lelm befand.Jesus, Gemälde von Walter Klapschinski in der Kirche von Lelm

 

Sicher ist, dass zwischen 1150 und 1179 eine romanische(1) Kirche erbaut wurde. Doch leider nagte der Zahn der Zeit so sehr an deren Gemäuer, so dass sie 1845 einer neuen weichen musste. 1896 wurde auch der ihr noch verbliebene Turm abgerissen und gegen den heutigen, den “Zeigefinger Gottes” ausgetauscht.

 

Doch auch dessen Überleben in seiner jetzigen Form wurde bedroht. Um den Kosten für eine dringend erforderliche Neueindeckung des Turmes zu entgehBild von Walter Klapschinski im Altarraumen, wollte das Landeskirchenamt 1975 rigoros seine Spitze kappen. Da griffen die empörten Lelmer zur Selbsthilfe. Sie räumten ihre Sparbücher innerhalb kurzer Zeit und ermöglichten somit die Reparaturarbeiten. Lelms Wahrzeichen blieb erhalten.

 

1982/83 schuf und stiftete im Hinblick auf die 1000-Jahrfeier des Ortes der Lelmer Kunstmaler Walter Klapschinski die Bilderserie im Altarraum. Sie zeigt Stationen aus dem Leben JDeckenmalerei von Adolf Quensenesu bis zur Pfingstpredigt des heiligen Petrus. Zudem übertrug er die schöne Ornamentik(2) der Altarwand auf die Emporen(3).

 

Beeindruckt von der “erfreulichen Aktivität” der Kirchengemeinde öffnete nun auch einmal die Landeskirche ihre Schatulle und ließ die herrlichen Deckenmalereien des Herzoglich-Braunschweigischen Hofmalers Adolf Quensen auffrischen. Quensen erlangte großen Ruhm u.a. durch die Ausmalung der Dombauten in Braunschweig und Königslutter.

 

Und so erstrahlte die Kirche 1983 zur Jahrtausendfeier Lelms in neuem Glanz.

 

Nach Zerstörung der Kapelle rief die Glocke in diesem hölzernen Turm die Gläubigen in Langeleben zur Andacht. Heute läutet sie dank Pfarrer Klüppel in Lelm.

Der Festtag wurde eingeläutet durch die 1783 gegossene Glocke der ehemaligen Kapelle in Langeleben, dem 1936 aufgelassenen Dorf (Punkt 11 unserer Tour). Dank Pfarrer Klüppel konnte die bereits irrtüDiese romanische Kirche war die Vorgängerin der heutigen in Lelm.mlich verkaufte Glocke, obwohl sie Kircheneigentum war, wieder vom Käufer zurück gewonnen werden. Mit einer feierlichen Prozession wurde sie auf einem Tieflader nach Lelm verbracht.

 

Weit über die Grenzen Lelms hinaus erlangte  der hier von 1763 bis 1786 als Pfarrer tätige Johann Christian Dünnhaupt, aus dessen Zeit diese Skizze der ursprünglich rein romanischen Kirche stammt, Bewunderung und Anerkennung.

Er entdeckte das am Elmrand zwischen Lelm und Räbke gelegene Hügelgräberfeld “Ole Hai”. Mehr darüber erfahren Sie unter der Ortsbeschreibung von Räbke, unserer nächsten Station.

 

(1) Romanik

(1050-1230). Bauformen römischer, fränkisch-karolinischer, arabischer Herkunft. Halbkreisförmige Rundbogen. Große ebene Flächen. Dicke wehrhafte Mauern.

(2) Ornamentik

1. Gesamtheit der Ornamente im Hinblick auf ihre innerhalb einer bestimmten Stilepoche o. ä. od. für einen bestimmten Kunstgegenstand typischen Formen. 2. Verzierungskunst.

(3) Empore

In der kirchlichen Baukunst über den Seitenschiffen gelegenes, zum Kirchenraum geöffnetes galerieartiges Obergeschoss.


Quelle: Bildband zur Tausendjahrfeier Lelms 1983. Freundlicherweise mit zusätzlichen Ergänzungen zur Verfügung gestellt von Pfarrer Burkhard Klüppel aus Lelm.

 

 

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    Räbke   

                                           

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