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Hundisburg 

 

Hundisburg erreichen wir über Hasselburg, Bülstringen und Haldensleben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das im barocken(1) Stil errichtete Schloss war ursprünglich Standort der Burgfeste Hundisburg  des Erzbistums Magdeburg, die erstmals 1140 erwähnt wurde. 

 

1452 geriet sie in den Besitz der Familie von Alvensleben und wurde von 1544 bis 1602 zu einem Renaissanceschloss(2) umgebaut.

 

Doch der 30-jährige Krieg (1618 bis 1648) ging, wie so Vieles, nicht spurlos an ihm vorüber. Es wurde schwer beschädigt.

 

1691 wurde Johann Friedrich II. von Alvensleben neuer Besitzer des Anwesens. Er ließ 1693 den Braunschweigischen Landbaumeister Hermann Korb Schloss und Garten zur bedeutendsten barocken Schlossanlage Sachsen-Anhalts ausbauen.

 

1811 erwarb Johann Gottlob Nathusius das Schloss und ließ den benachbarten Park, eine Nachempfindung der Kulturlandschaft englischer Gutsbesitzer, anlegen. Er hat eine Größe von 100 ha und verband das Schloss mit dem benachbarten Kloster Althaldensleben.

 

Und wieder wurde das Schloss Opfer eines Krieges. 1945 machten russische Soldaten es zu ihrem Quartier und verursachten einen Großbrand, dem der größte Teil des Hauptgebäudes zum Opfer fiel.

 

Und in diesem verfallenen Zustand verblieb das Schloss bis zum Jahre 1991. Aber die sogenannte „Wende“ verhalf nicht nur den Menschen sondern auch Hundisburg zu neuem Aufschwung. Gebäude, Garten und Park wurden und werden in ihrer ursprünglichen Art wieder rekonstruiert.

 

1995 gelangte die Anlage in den Besitz der Stadt Haldensleben und wird heute als Hotel, Restaurant und Stätte der Begegnung der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Und wer will, muss und möchte kann hier auch heiraten. Das Standesamt hat zu diesem Zweck eine Außenstelle eingerichtet.

 

 

 

 

 

Unweit der Hundisburg, in der heutigen Wüstung(3) Nordhusen, stoßen wir am Nordufer der Beber auf die dachlose Ruine eines rechteckigen Turmes einer um 1200 erbauten romanischen(4) Dorfkirche.

 

Schon im Jahre 1214 belagerte Kaiser Otto IV. aufgrund eines Streites mit dem Bischof von Magdeburg die Hundisburg. Wegen der heftigen Angriffe auch auf ihr Dorf begab sich der größte Teil der Bewohner in den Schutz der Burg.

 

Vermutlich ist Nordhusen im 15. Jahrhundert verödet.

 

 

 

 

(1) Barock

Kunststil von etwa 1600 bis 1750 in Europa, charakterisiert durch Formenreichtum und üppige Verzierungen.

(2) Renaissance

(1500-1650). Von Italien ausgehender Baustil. Im Kirchenbau wird das Langhaus von einem Tonnengewölbe überspannt, getragen von durch Rundbögen verbundenen Pfeilern. Über dem lichtdurchfluteten Zentrum ruht eine große Kuppel. Beispielhaftes Muster für den Profanbau (Rathäuser, Burgen u.ä.) ist das Gewandhaus in Braunschweig.

(3) Wüstung

Bez. für aufgegebene Siedlungen (Ortswüstung) und Wirtschaftsflächen (Flurwüstung).

(4) Romanik

(1050-1230). Bauformen römischer, fränkisch-karolinischer, arabischer Herkunft. Halbkreisförmige Rundbogen. Große ebene Flächen. Dicke wehrhafte Mauern.

 

 

  

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