Ampfurth   

7 Hadmersleben

Hadmersleben 

 

Von Ampfurth führt unser Ausflug über Peseckendorf nach Hadmersleben.

 Mariengrotte

Die dreischiffige Klosterkirche in Hadmersleben

 

961 stiftete Bischof Bernhard von Halberstadt in Hadmersleben das Benediktinerinnen-Nonnenkloster St. Peter und Paul.

 

 

 

Und bald darauf wurde unter der Regierung der Äbtissin Gundrada eine dreischiffige Kirche  erbaut, die in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts teils neu errichtet und umgebaut wurde.

 

 

1160 erfolgte unter der Äbtissin Fascia eine weitere Neugestaltung der Kirche. Für den Einbau einer Nonnenempore(1) wurden das Mittelschiff und das nördliche Seitenschiff im romanischen(2) Stil neu erbaut. Den ältesten Teil der Kirche bildet die romanische Krypta.

 Deutlich erkennen wir hier die 1320 erfolgte Umwandlung der Decke in eine so genannte Holztonne. Im Hintergrund die um 1700 erbauten Altäre.

 

 

Eine 1261 beendete Restaurierung der Saalkirche durch den Einbau der langen, schmalen Lanzettfenster(3) auf der Empore(1) führte zur Aufnahme gotischer(4) Stilelemente.

 

 

1320 wurden der heutige Chor und die Südkapelle erbaut und die Decke ersetzte man durch eine so genannte Holztonne.

 Blick auf die ehemaligen Klostergebäude und die dahinter befindliche Kirche.

 

Anfang des 16. Jahrhunderts errichtete man die Nordkapelle und 1583 wurden im Zuge der Erneuerung des Glockengeschosses der Kirche die Zwillingshelme aufgesetzt.

 

 

Aber auch an St. Peter und Paul ging der zerstörerische 30-jährige Krieg (1618 bis 1648) nicht vorüber.

Das Kloster ist heute die Heimstatt eines Internats.

1631 verwüsteten schwedische Truppen die Ausstattung der Kirche und zwangen die Nonnen zur Flucht.

 

Aber nach den Kriegswirren kehrten die Nonnen zurück.

 

 

Ab 1694 erfolgte unter der Äbtissin Anna Margaretha Blum eine umfassende Restaurierung und Barockisierung(5), u.a. die von Gertrud Gröninger geschaffenen Altäre. Bis auf den der Unterkirche wurden sämtliche Fußböden angehoben.

 

 

 Löwenköpfiger, bronzener Türzieher

Hinter dem Kloster erheben sich stolz die zwei Türme der Kirche

Durch den Verkauf des gesamten Anwesens durch König Jerome von Westfalen, einem Bruder Napoleons, im Jahre 1809 wurde das Kloster aufgehoben. Es kam in den Besitz der katholischen Gemeinde.

 

 

Von der romanischen(2) Ausstattung blieb der links abgebildete löwenköpfige Türzieher aus Bronze erhalten.

 

 

Das nach 1200 entstandene Kelchkapitell dient heute als Osterleuchter.

 

 

 

 

(1) Empore

Über den Seitenschiffen gelegenes, zum Kirchenraum geöffnetes galerieartiges Obergeschoss.

(2) Romanik

(1050-1230). Bauformen römischer, fränkisch-karolinischer, arabischer Herkunft. Halbkreisförmige Rundbogen. Große ebene Flächen. Dicke wehrhafte Mauern.

(3) Lanzettfenster

Langes, schmales Fenster der engl. Frühgotik.

(4) Gotik

Stilepoche der europ. Kunst. Der Begriff G. war von G.Vasari abwertend von den Goten, in seinen Augen Barbaren, abgeleitet worden. Eine positive, bis heute gültige Sicht und Wertung gelang erst der dt. Romantik.

(5) Barock

Kunststil von etwa 1600 bis 1750 in Europa, charakterisiert durch Formenreichtum und üppige Verzierungen.

 

         

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