Hadmersleben   

8 Gröningen

Gröningen 

 

 

Von Hadmersleben kommend biegen wir in Kroppenstedt links Klostergeländeab auf die B 81 und erreichen Gröningen. Unmittelbar hinter dem Ortsende stoßen wir auf unser Ziel, das Gelände eines ehemaligen Klosters.

 

Klosterkirche St. Veit (Vitus)

936 schenkte Graf Siegfried, Bruder des Markgrafen Gero, nachdem er durch einen tragischen Unglücksfall an einem Tag seine beiden Kinder verloren hatte, seine Güter westlich der Bode an das Kloster Corvey, um hier ein Benediktiner-Kloster errichten zu lassen.

 

Bereits 940 wurde die dem Schutzheiligen St. Veit  (Vitus) geweihte Klosterkirche, ein ottonischer(1) Saalbau mit Querschiff, fertiggestellt.

 

Anfang des 12. Jahrhunderts wurde sie jedoch durch einen Neubau in Form einer dreischiffigen Basilika(2) ersetzt.

 

Nach der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde auf Mittelschiffbreite eine Kapelle eingefügt und darüber eine Empore(3) gesetzt.

 

Im Zuge der Aufhebung des Klosters im Jahre 1560 wurden leider die Seitenschiffe, Nebenchöre, die Chorapsis(4) und ein Teil des Chorquadrates abgerissen. Diese Veränderungen lassen sich an den Außenmauern noch gut ablesen.Engelsrelief

 

Das am nördlichen Vierungspfeiler befindliche Engelsrelief(5) (Anfang des 13. Jahrhunderts) wurde im Zuge von RBlick auf die Empore mit den Stuckfigurenestaurierungen ebenso wie das im Portal in der südlichen Chorwand zu findende Lebensbaumrelief(5) (Mitte des 13. Jahrhunderts) angebracht. Beide Reliefs wurden bei Ausgrabungsarbeiten in unmittelbarer Umgebung gefunden und dürften daher auch schon zuvor Bestandteile der Kirche gewesen sein.

 

Besonders zu beachten sind die um 1170 entstandenen Stuckfiguren an der Emporebrüstung(3) . Hierbei handelt es aber nicht um die Originale. Diese befinden sich im Staatlichen Museum in Berlin. Geschaffen wurden sie durch das Auftragen mehrerer Schichten Gips. Nach deren Austrocknung wurden die Figuren, Jesus mit den Aposteln, herausgeschnitzt.

 

Die Kapelle unter der Westempore(3) ist mit einer Quertonne eingewölbt. Hier sind noch Reste der ursprünglichen Bemalung zu erkennen.

 

An der Ostwand der Kapelle finden wir noch drei kleine Rundbogenfenster. Dort befindet sich ein Kapitell(6), vermutlich noch aus dem 940 geweihten ottonischen(1) Vorgängerbau.

 

(1) Ottonische Zeit

Hl. Röm. Reich während der Regierungszeit der Ottonen (Liudolfinger; um 950–1024).

(2) Basilika

[Altchristl.] Kirchenbauform mit überhöhtem Mittelschiff.

(3) Empore

Über den Seitenschiffen gelegenes, zum Kirchenraum geöffnetes galerieartiges Obergeschoss.

(4) Apsis

Halbrunde, auch vieleckige Altarnische als Abschluss eines Kirchenraumes.

(5) Relief

Über eine Fläche erhaben hervortretendes Bildwerk.

 

 

         

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