In südlicher Richtung fahrend erreichen wir über Schermcke unsere nächste Station, Ampfuhrt.
Das genaue Baujahr der in Ampfurth als Rundanlage erbauten Burg ist unbekannt.
Erstmals erwähnt wurde sie 1144. Im 12. Jahrhundert war sie ein Adelssitz und fiel im 15. Jahrhundert in die Hände der Herren von der Asseburg. Teile der Mauer und Türme sowie des ehemaligen Wassergrabens sind noch erhalten.
In gotischer(1) Zeit wurde auf den Grundmauern der zerfallenen Burg ein dreistockiges Schloss errichtet und die Reste des Ringgrabens in den Schlossgarten einbezogen. Zudem wurden zwei Türme erbaut, die als Gefängnisse genutzt worden sein sollen.
Zwischen 1608 und 1615 ließ Christof Johann von der Asseburg gegenüberliegend ein neues Schloss im Renaissancestil(2) errichten.
Dieses wurde jedoch schon 130 Jahre später wieder abgerissen für den Bau einer Domäne. Übrig geblieben sind nur noch das Torhaus und der rechteckige Treppenturm mit reichen Ornamenten(3) sowie einige Wirtschaftsgebäude und das im Jahre 1736 erbaute Herrenhaus.
Die Christuskirche war ursprünglich eine Schlosskapelle und gehört mit zur Gruppe der seltenen Baudenkmäler.
Ihre eigentümliche Bauart ist einmalig im mitteldeutschen Raum. Sie weist strenge gotische(1) Formen auf, obwohl an den Grabdenkmälern der Renaissancecharakter(2) zum Durchbruch kommt. Aber wie bei der Burganlage ist auch hier das Alter nicht mehr feststellbar.
Ihr jetziges Aussehen ist das Ergebnis mehrerer Bauphasen.
Teile des Chores stammen wahrscheinlich aus dem 15. Jahrhundert. Das Mittelschiff wurde etwa im Jahre 1570 errichtet.
Um 1806 erfolgte der Ausbau des südlichen Grabgewölbes und der Herrschaftsloge. Zu den Ausstattungsstücken gehören einige Gemälde und der schlichte Taufstein aus dem Jahr 1570.
Tipp: Schon früh erkannte man, dass der einseitige Anbau von Zuckerrüben auf den fruchtbaren Lössböden der Magdeburger Börde zu Bodenschäden führte. Und diese Erkenntnis führte zum Anbau der Sonnenblume. Und somit strahlen uns seither im Sommer Tausende dieser schönen Blüten entgegen.
(1) Gotik |
Stilepoche der europ. Kunst. Der Begriff G. war von G.Vasari abwertend von den Goten, in seinen Augen Barbaren, abgeleitet worden. Eine positive, bis heute gültige Sicht und Wertung gelang erst der dt. Romantik. |
(2) Renaissance |
(1500-1650). Von Italien ausgehender Baustil. Im Kirchenbau wird das Langhaus von einem Tonnengewölbe überspannt, getragen von durch Rundbögen verbundenen Pfeilern. Über dem lichtdurchfluteten Zentrum ruht eine große Kuppel. Beispielhaftes Muster für den Profanbau (Rathäuser, Burgen u.ä.) ist das Gewandhaus in Braunschweig. |
(3) Ornament |
Verzierung eines Gegenstandes, meist geometr. Art, v.)a. pflanzl., seltener tierische Motive |
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