Bebertal     

8 Altenhausen

Altenhausen 

 

Von Bebertal über Bodendorf gelangen wir nach Altenhausen.

 

Die Ursprünge des Schlosses Altenhausen mit seinem trutzigen Turm, basieren auf den Resten einer mittelalterlichen Wasserburg aus dem 11. oder 12. Jahrhundert, deren Ringmauern, das System ihrer Gräben und Wälle, die einstige Größe noch erahnen lassen.

 

Anfangs besaß die Burg nur ein inneres Tor mit Schießscharten, Durchfahrt und einer Schlupfpforte. Sie befand sich zu dieser Zeit im Besitz der Grafen von Beltheim und Osterburg.
 

Nach nachträglich zahlreichen Besitzerwechseln, u.a. Herzog Otto II. von Braunschweig, gehörte ab 1485 bis in das 20. Jahrhundert die Burg der Familie von der Schulenburg.

 

Die ältesten noch heute erhaltenen Gebäudeteile stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Anlage durch einen Großbrand im Jahr 1625 stark beschädigt. Ein Wiederaufbau der vernichteten Gebäude erfolgte dann durch Alexander von der Schulenburg Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts. Nach einem erneuten Brand am Anfang des

19. Jahrhunderts erfolgte 1834 eine Renovierung der Anlage.

Wohnschloss

 

Durch das im Zuge des Wiederaufbaus von Alexander von der Schulenburg im Jahr 1671 errichtete Alexandertor mit der kaum noch lesbaren Bauinschrift in erhabener Fraktur gelangen wir über eine Brücke, ehemals eine Zugbrücke, zu der mit einer lateinischen Inschrift mit der Jahreszahl 1485 und dem Wappen derer von der Schulenburg versehenen Sandsteintafel Durchfahrt in den Innenhof.

 

Sandsteintafel über der Durchfahrt: links das Wappen derer von Schulenburg

 

 

Über der in der Durchfahrt befindlichen Kielbogentür des Torhauses entdecken wir die Jahreszahl 1518. Links von der Zugangstür zum Torhaus sehen wir eine Schlupfpforte.

 

 

 

 

Alexandertor

Durchfahrt

 

Beim Betreten des Innenhofes werden die im Laufe der Jahrhunderte erfolgten Renovierungen und Umbauten besonders auffällig.

Das im Stil der Renaissance(1) errichtete Wohnschloss mit der Ende des 19. Jahrhunderts versehenen Rotsteinfassade und den auf den Grundmauern des alten Bergfrieds errichteten Turm mit Zinnenkranz, auf dem ein Türmchen mit Pyramidendach steht,  wirkt vielleicht etwas befremdend  und nimmt dem gesamten Komplex den Reiz einer mittelalterlichen Burg.

Die Schlosskapelle stammt aus dem Jahre 1564.

Noch zu erwähnen ist, dass durch einen gesonderten Durchgang ein großes Parkgelände und vom Innenhof abgehend ein Rosenhof im Kernbereich der alten Burg mit Parkbänken zu erreichen sind.

Dort wo sich heute ein Hotel befindet und fröhliches Kinderlachen auf dem Pony-Hof erklingt, hatten Anfang 1945 noch „Nazis“ Konzentrationslager-Häftlinge und Kriegsgefangene „untergebracht“.

Nach dem 2. Weltkrieg erfolgte 1945 eine Enteignung der Familie von Schulenburg.

Dank des Unterganges der DDR konnte das Schloss 1996 durch Zurverfügungstellung von Mitteln aufwendig renoviert werden.

 

 

Grundriss

 

 

           

 

Kielbogentür zum Torhaus mit der Jahreszahl 1518, links die Schlupfpforte

 

Das Ende des 19. Jahrhundert mit einer Rotsteinfassade versehene Wohnschloss

           

 

Burgmauer und Gebäude mit dem Rittersaal

 

Kernbereich der ehemaligen Burg aus dem 12. Jahrhundert (Rosenhof); die Gebäude stammen aus dem 15. Jahrhundert.

     

 

Durchgang zum Park, darüber die Jahreszahl 1768

 

Durchfahrt aus der Sicht vom Innenhof, links das ehemalige Brauhaus aus dem 16. Jahrhundert

 

Durchgang zum Rosenhof, Kernbereich der Burg aus dem 12.Jahrhundert

       

 

Vom Parkt gelangt man durch dieses Tor zum Innenhof.

 

              

 

Innenhof mit Sicht auf die Einfahrt, links ehemaliges Wehrhaus aus dem 14. und dahinter das ehemalige Brauhaus aus dem 16. Jahrhundert

 

Relief über dem Eingang zum Rittersaal

                     

 

Fahne auf dem Burgturm

 

Burgfräulein des 21. Jahrhunderts

 

 

 

 

(1) Renaissance

(1500-1650). Von Italien ausgehender Baustil. Im Kirchenbau wird das Langhaus von einem Tonnengewölbe überspannt, getragen von durch Rundbögen verbundenen Pfeilern. Über dem lichtdurchfluteten Zentrum ruht eine große Kuppel. Beispielhaftes Muster für den Profanbau (Rathäuser, Burgen u.ä.) ist das Gewandhaus in Braunschweig.

 

 

  

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