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8  Schloß Oelber am weißen Wege

 Oelber am weißen Wege

 

 

Von Wohldenberg Fahrtroute vom Wohldenberg nach Oelber am weißen Wegegeht unsere Tour über Sillium nach Baddeckenstedt. Dort biegen wir links ab auf die  B 6. Nach einigen 100 Metern verlassen wir schon wieder diese vielbefahrene Straße  und biegen rechts ab nach Oelber am weißen Wege.

 

Der weiße Weg war früher eine Verbindungsstraße auf der Kalkstein des Rasteberges nach Groß-Elbe transportiert wurde. Und entsprechend hat die holprige Fahrstraße  sicher auch ausgesehen.  Daher dieses schöne Anhängsel.

 

Nach einer Sage war Aschwin von Cramm um 814 Erbauer des Schlosses.

 

Die Vorläuferin des Schlosses war eine Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert, wahrscheinlich erbaut von den von Meinersen. Mit diesen und anderen Adelsfamilien teilten sich die von Cramm über viele Jahrhunderte hinweg mit wechselnden Anteilen den Besitz.

 

1588 wurde der mittelalterliche Rundbau im Renaissancestil(1) errichtet. Die Jahreszahl wird belegt durch eine Inschrift mit dieser Jahreszahl an der tonnenwölbigen Tordurchfahrt.

 

Ab 1766 wurden die von Cramm Alleineigentümer des Schlosses und der dazugehörigen Besitzungen.

 Burgkapelle mit Blick auf das Schloss

Das Schloss wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach baulich umgestaltet.

 

In vielen Kriegen, insbesondere nach der dreimonatigen Besetzung im Jahr 1626 durch den Kriegsherrn Tilly im 30-jährigen Krieg (s.Lutter am Barenberge), erhielt das Schloss sein heutiges Aussehen.

 

Denn nach dessen Abzug nahmen die Dänen unter Phillip Reinhard von Solms das Schloss ein und verwüsteten es.

 

Die wohl einschneidendste Umgestaltung der Hauptburg erfolgte um 1850 durch den damaligen Schlossherrn Adalbert Hildemar von Cramm.

 

Der Ostflügel wurde modisch erneuert und der Treppenturm erhöht. Er sollte so den Eindruck eines Bergfrieds erwecken.

 

Die südlich liegende Kapelle wurde 1592 bis 1594 von Burchard und Franz von Cramm errichtet.

 

Im Inneren und an den Außenwänden finden wir als Erbbegräbnis(2) zahlreiche Epitaphe (Grabdenkmäler) der Familie von Cramm und der mit ihr verwandten Geschlechter.

 Epitaphe an der Außenwand der Kapelle

Das von Crammsche Rittergut mit seinen über 800 Morgen(3) Land, den umfangreichen Viehbeständen und Nebenbetrieben wie Brauerei und Brennerei, gab vielen Familien Lohn und Brot.

 

 

Eine Ziegelei und ein Kalkwerksbetrieb haben ihren Betrieb vor Jahren eingestellt.

 

 

Der einst das Schloss umgebende Wassergraben ist trockengelegt und aufgefüllt.

 

 

 

Der wohl berühmteste von Cramm der letzten Jahre war Gottfried, der „Tennisbaron.

1976 starb er im Alter von nur 65 Jahren und fand auf dem Familienfriedhof seine letzte Ruhe.

 

1998 begründeten Helena Freifrau von Cramm und Frau Anna von Veltheim das Oelber-Event.

 

In den umgebauten Pferdeställen können Sie klassischer Musik lauschen, Hummer schlemmen oder auch auf Antiquitätenmessen Altes erwerben.

 

Oktoberfest  und Weihnachtsmarkt, auch auf dem Freigelände im Schatten des Schlosses, sind Jahr für Jahr gern besuchte Veranstaltungen. Es werden verschiedene Stände, Bühnen und Festzelte mit professionellem Equipment aufgebaut. So kommen Traversen, Lautsprecher, unterschiedliche Scheinwerfer und weitere Technik zum Einsatz, die die Veranstaltungen zu einem Erlebnis machen. Der gemeinsame Bummel über das Veranstaltungsgelände ist immer wieder eine Freude für Groß und Klein und lockt nicht nur die Bewohner der Region, sondern auch Touristen nach Schloss Oelber.

 

 

 

In der Rubrik „Weitere Ausflugsziele“ finden Sie zur Web-Seite des Oelber-Event.

 

 

Übrigens wurde hier in den 1950er Jahren der bekannte Film „Das Spukschloss im Spessart“ mit Liselotte Pulver gedreht.
Der damalige Filmverleih titulierte „Das Spukschloss im Spessart“ als „Grusical“, also als gruseligen, in Musicalform daher kommenden Film mit einer Reihe von kabarettistischen Anspielungen auf die deutsche Gegenwart.

 

 

(1) Renaissance

(1500-1650). Von Italien ausgehender Baustil. Im Kirchenbau wird das Langhaus von einem Tonnengewölbe überspannt, getragen von durch Rundbögen verbundenen Pfeilern. Über dem lichtdurchfluteten Zentrum ruht eine große Kuppel. Beispielhaftes Muster für den Profanbau (Rathäuser, Burgen u.ä.) ist das Gewandhaus in Braunschweig.

(2) Erbbegräbnis

Recht des Patronaten, der für den Unterhalt der Kirche zu sorgen hatte, in dieser eine Familiengruft einzurichten.

(3) Morgen

urspr. Land, das ein Gespann an einem Morgen pflügen kann altes dt. Feldmaß; landschaftlich verschieden zw. 0,255 und 0,388 ha.

 

 

  

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