Hainberg
Von Lutter am Barenberge geht unser Ausflug über Wallmoden nach Sehlde. Dort biegen wir links ab und fahren durch den Hainberg mit seinen herrlichen Buchenwäldern zum Jägerhaus.
Ein ausgeschilderter Weg führt uns rechts abbiegend zum Jägerhaus, wahrscheinlich 1830 von Graf Ernst Friedrich Herbert von Münster erbaut, später Försterei des ehemaligen Fürsten zu Derneburg, jetzt ein nettes Waldlokal.
Der langgestreckte Anbau aus dem Jahre 1936 geht wahrscheinlich auf den damaligen „Reichsjägermeister“ Hermann Göring zurück, der den alljährlichen Hubertusfeiern (3. November, Hubertus` Namenstag) beiwohnte. Der Turmbau wurde im Jahre 1881 errichtet.
In dem Felsen unterhalb des Jägerhauses befindet sich die Hubertuskapelle mit einem Altar und einem in Stein gehauenem Bildwerk. Aber auch an der Außenwand wurde bereits im Jahre 1727 ein derartiges Kunstwerk in Stein gemeißelt. Beide Bilder zeigen einen Hirsch mit Kreuz zwischen dem Geweih, vor ihm ein vor Ehrfurcht erstarrter Jäger.
Laut einer Sage lebte in den „Heinbergen“ ein wilder Jäger, der selbst feiertags auf Jagd ging. Als er einmal an einem Karfreitag einen Hirsch verfolgte und seinen Speer nach ihm warf, verwandelte sich dieser in ein glänzendes Kruzifix, das zwischen dem Geweih des Hirsches aufrecht stehen blieb.
Da sank der Jäger dieses anbetend zu Boden und gelobte ein Christ zu werden. Er ließ sich taufen und erhielt den Namen Hubertus, der aufgrund dieser Legende später zum Schutzpatron der Jäger erhoben wurde.
Übrigens hat Hubertus wirklich gelebt. Er war ein fränkischer Graf, dann Geistlicher und anschließend sogar Bischof.
Der Schöpfer dieser Kunstwerke ist leider nicht bekannt. Wohl aber der Auftraggeber zum Bau der Kapelle. Eine in ihr befindliche lateinische Inschrift lautet, ins Deutsche übersetzt: “Im Jahre 1733 habe ich, Johann Friedrich Anton Freiherr von Bocholtz, diese anlegen lassen. Geliebte Nachkommen, gedenket meiner und betet für mich.“ Zudem wurde in die Decke der Kapelle sein Wappen gemeißelt. Bocholtz lebte von 1680 bis 1755. Ob wohl noch jemand an ihn denkt und für ihn betet?
Das äußere Bildwerk wird von zahlreichen Inschriften umrahmt. Viele berühmte Persönlichkeiten, welche die Kapelle besuchten, haben sich hier verewigt.
Aber auch „gemeines“ Volk aus der Jetztzeit, allerdings nicht in gerade künstlerischer Gestaltung. Über dem Eingang zur Kapelle prangt die des Kirchenfürsten „Clemens August Churfürst zu Cölln, Hertzog in Bayern, Bischoff zu Hildesheim...“, der diese Stätte am 4. Oktober 1729 besuchte.
Die Kapelle ist verschlossen. Der Schlüssel kann aber in der Gaststätte ausgeliehen werden (Stand 2003), wenn ihn nicht ein Besucher, wie schon geschehen, versehentlich mit nach Hause genommen hat!
Tipp: Vom Parkplatz des Jägerhauses führt ein abwechslungsreicher Gras- und Sandpfad zu den Bodensteiner Klippen. Sobald vor Ihnen in Fels gehauene Stufen auftauchen, haben Sie einen Teil von Ihnen, die Sofa-Klippen erreicht.
Eine Felskuppe erinnert frappant an das beliebte Sitzmöbel. Nehmen Sie Platz, gepolstert ist es allerdings nicht, und genießen Sie die herrliche Aussicht!
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