Findlingsgarten   

3 Beienrode

Beienrode                

Wir fahren vom Parkplatz des Findlingsgartens zurück auf die in Richtung Ochsendorf führende Straße und biegen nach wenigen hundert Metern rechts ab nach Beienrode.

 

Gut Beienrode und die KapelleBeienrode wurde erstmals urkundlich von Otto II. im Jahre 980 erwähnt. Mit  ihr schenkte der Kaiser dem Grafen Mamecho erbrechtlich dieses Landgut.

 

Die barocke(1) Gutsanlage wurde zwischen 1738 bis 1740 von Georg Philip von Veltheim am Ufer der Schunter auf den wahrscheinlichen Resten eines Wasserburg der Templer(2) errichtet. Über der gewölbten Toreinfahrt entdecken wir einen Wappenstein und auf dem Mansardendach einen Uhrenturm. Das Gutshaus besticht durch eine seltene Rokokoausstattung(3).

 

An der Gartenseite des später hinzugekommenen Herrenhauses befinden sich Reste einer Bootsanlegestelle, die zur Schunter mit Sandsteinstufen gestaltet wurde. Gegenüber steht die kleine Gutskapelle mit halbrunder, jüngerer Apsis und einer Innenausstattung aus dem 16. Jahrhundert.

 

Im zugänglichen Gutspark, umgrenzt von einer Mauer und dem ehemaligen Wassergraben, finden wir in dessen hinteren Teil zwischen alten und seltenen Bäumen das Erbbegräbnis der Familie von Knigge. Als letzte Eigentümer des Gutes hat diese das Anwesen in die Stiftung „Haus der helfenden Hände“ umgewandelt, das heute als Altenheim genutzt wird.

        

Gegenüber dem Haupteingang des Rittergutes befindet sich eine evangelische Kapelle aus dem 15. Jahrhundert. Die Apsis(4) und der Dachreiter wurden später hinzugefügt. Aus dem 16. Jahrhundert stammen der Altaraufsatz mit einem kleinen Kruzifix und die Statue Maria mit Kind, eine braunschweigische Arbeit unter dem Einfluss des Meisters Hans Witten.

 

Gegenüber der Toreinfahrt im Norden des Gutes erstreckt sich eine Zeile liebevoll erhaltener typischer Tagelohnhäuser aus dem 18. Jahrhundert, erbaut aus ortsüblichen Bruchsteinen.

                  

(1) Barock

Kunststil von etwa 1600 bis 1750 in Europa, charakterisiert durch Formenreichtum und üppige Verzierungen.

(2) Templer

Templerorden,  1119 gegründeter geistlicher Ritterorden der Templer (Tempelherren); benannt nach ihrem Domizil auf dem Tempelberg in Jerusalem; Tracht: rotes Kreuz auf weißem Gewand.

(3) Rokoko

Im 18. Jahrhundert breitete sich dieser Baustil, der in den Pariser Stadthäusern seinen Ursprung hat, schnell in Europa aus. Auch in der Malerei und beim Möbelbau. Typisch sind goldbemalter Stuck und dekorative Schnitzereien.

(4) Apsis

Nischenartiger Raumabschluss; schließt im Kirchenbau Langhaus oder Chorraum ab und ist, über einem halbkreisförmigen Grundriss errichtet, mit einer Halbkuppel überwölbt.

 

  

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