Badersleben     

6 Stromatolithe und ein Gletschertopf

Huy 

 

 

Stromatolithe

 

Von Badersleben gelangen wir über Huy-Neinstedt, vorbei an den Gebäuden des stillgelegten Kalisalzbergwerkes von Wilhelmshall, am Waldrand zu einem Parkplatz

                                      

                                        

 

   

 

Von hier nehmen wir den rechts abzweigenden Weg und erreichen nach rund 250 Metern auf der linken Seite das am Hang freigelegte Naturdenkmal. Der Zugang ist leider nicht mehr durch eine Hinweistafel, sondern nur durch eine Bank kenntlich gemacht (Stand August 2012).

 

 

Strornatolithe sind biogene Sedimeritgesteine aus meist sehr feinschichtigem Kalk, die durch verschiedene Mikroorganismen, insbesondere Cyanobakterien, gebildet wurden Sie besiedelten hier im Unteren Buntsandstein vor etwa 250 Mio. Jahren als Mikrobenmatten den Boden eines übersalzenen Gewässers. Dort formten sie einzelne Kissen oder eine flächenhaft geschlossene Decke. Wohl deshalb erhielten sie ihren Namen, der aus dem Gnechischen kommt (stroma = Decke. lithos = Stein).
Besonders charakteristisch ist die nach oben konvexe Wölbung einzelner Kissen. In dem Gewässer des Unteren Buntsandsteins herrschten lebensfeindliche Bedingungen. Trotzdem konnten hier mit den Cyanobaktenen Einzeller existieren, die Sauerstoff produzierten und damit die Umgebung anreicherten.
Cyanobakterien gehören zu den frühesten bekannten Organismen der Erde und lebten schon vor 3,5 Mrd. Jahren. Sie reicherten die Uratmosphäre mit Sauerstoff an und ermöglichten so weiteres Leben. Auch heute sind sie noch weltweit zu finden und bilden z. B. in Australien Stromalatolithe. Die hier vorkommenden Strornatohthe liegen auf Kalksteinbänken (Rogenstein) auf.

Quelle: Informationstafel GEOPARK Harz, Braunschweiger Land, Ostfalen

 

Auch am Heeseberg, Punkt 13 unserer Tour, werden wir Ihnen auf dem GEO-Rundweg wieder begegnen.
 

Rezente Stromalotithe vor den Küsten Ausstraliens

 

 

Gletschertopf

 

Unsere Fahrt geht nun zurück nach Huy-Neinstedt. Wir biegen links ab in Richung Athenstedt und erreichen den ca. 2 km entfernten Parkplatz. Der Weg zum Gletschertopf ist ausgeschildert und ca. 400 Meter lang.

 

Gletschertöpfe - Wirkung von 200 km/h schnellen Wasserwirbeln

Gletschertöpfe sind Gesteinsauswaschungen, die durch die Wirkung eiszeitlichen Schmelzwassers entstanden sind.

 

Die Gletschertöpfe beweisen die Anwesenheit der skandinavischen Inlandgletscher an diesem Ort.

 

Ihre Entstehung geht auf die Saale-Kaltzeit vor mehr als 200.000 Jahren zurück.

 

Gletschertöpfe im außeralpinen Raum sind sehr selten und aus diesem Grunde hat der Geotop eine überregionale Bedeutung.

 

 

Quelle des Textes: Informationstafel GEOPARK Harz

 

 

Der noch erhaltene große Gletschertopf wurde durch eine Überdachung abgesichert.

 

 

                 

 

 

    Und so entsteht ein Gletschertopf:

 

 

 

1

Das Schmelzwasser stürzt durch Spalten von der
Gletscheroberfläche mehrere 100 m tief zum Grund
und fließt in Strömen ab.

2

An manchen Stellen entstehen Wirbel.

 

3-5

Das unter hohem Druck stehende Wasser erreicht Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h und erodiert dabei das Festgestein zu tiefen Gletschertöpfen. Die noch fest im Eis eingefrorenen Findlinge sind also nicht an der Bildung der Gletschertöpfe beteiligt.

 

 

 

 

Im November 1910 wurden hier im Huy bei Steinbrucharbeiten zufällig mehrere Gletschertöpfe freigelegt. Die zylindrisch geformten Kessel enthielten Schutt und rundgeschliffene, charakteristische Steine.

Seit ihrer Freilegung verwitterte der Kalkstein erheblich und der vollständige Zerfall war zu befürchten. Deshalb wurde eine restauratorische Sicherung des großen Gletschertopfes versucht. Um die schädigenden Umwelteinflüsse fern zu halten, wurde in den 1980er Jahren eine dauerhafte Überdachung erwogen und 1993 vollendet.

Quelle: Informationstafeln GEOPARK Harz, Braunschweiger Land, Ostfalen

 

 

     

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