Wallanlagen und Stadttore

Auffällig ist, dass Schöppenstedt im Gegensatz zu den Nachbarstädten Wolfenbüttel, Schöningen und Königslutter keine Stadtmauer, sondern nur einen Wall mit einer Zaun- und wahrscheinlichen Heckenbefestigung  besaß.

 

"Was die Befestigung der Stadt betrifft, so hat zwar selbige keine Mauer, aber an dessen Statt ist sie mit einem Walle und mit fast ein Jahr lang dauerhaftem Zaune befestigt. In dieser Stadt sind ferner 6 Tore zu finden, aus deren 5 man mit Wagen fahren kann, das 6. ist nur eine Pforte und zum Fahren zu enge. Vor allem sind 3 anders gebaut und aus hölzernen Toren steinerne gemacht".

So beschrieb 1609 ein unbekannter Schöppenstedter Schulmeister die Wallanlagen.

 

Von einer Heckenbefestigung war allerdings nicht die Rede. Das nicht zu durchfahrene Stadttor war die Küblinger Pforte.

 

Schöppenstedt, Grundriss von 1760. Wallanlagen und Stadttore

Merian 1654, Twelkentor und Zollhaus

 

 

 

 

 

 

 

 

                    

                                                 

 

                   

Merian 1654, das Stobentor

 

 

 

 

 

Die rechts zu sehenden Stadttore sind vergrößerte Ausschnitte aus dem "Prospect der Statt Scheppenstedt" von Merian aus dem Jahr 1654. Das Mittelteil dieses Stiches, auf dem lediglich das Twelkentor zu finden ist, haben wir unten abgebildet.

 

Auf dem Ausschnitt besonders gut erkennbar ist das Twelkentor mit einer sich links (östlich) anschließenden Befestigung, die durchaus an eine Hecke erinnert. Das Gleiche gilt für das Stobentor. Es wird links (östlich) von einer heckenähnlichen Mauer und rechts (westlich) von einem Zaun eingerahmt.

 

Mittelteil des "Prospectes der Statt Scheppenstedt" von Merian, 1654Die Stadttore bestanden aus in den Wall eingebauten Mauerwerken und waren mit starken, hölzernen Flügeltüren versehen. Unter dem Torbogen des Stobentores saßen 1715 nach unten zeigende eiserne Zacken.

 

In unmittelbarer Nähe wohnende Türschließer hielten die Stadttore unter Verschluss.

 

 

 

 

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