Schöppenstedt ● Die erste Erwähnung
Unter dem Namen "Sciphinstete" wurde Schöppenstedt erstmals 1051 urkundlich erwähnt. In diesem Jahr schenkte Kaiser Heinrich III. der bischöflichen Kirche in Hildesheim mit einer in Regensburg ausgestellten Urkunde u.a. neben Schöningen und Lucklum den Ort Schöppenstedt. Das Original der Urkunde ist leider im zweiten Weltkrieg vernichtet worden.
Es ist jedoch anzunehmen, dass das wahre Alter der Stadt wesentlich höher ist, da die benachbarten und jetzt eingemeindeten Orte Eilum bereits 888 und Küblingen 966 urkundlich erwähnt wurden.
Eine der mehreren Annahmen ist, dass der Name auf die ursprüngliche Schiffbarkeit der im Elm entspringenden und den Ort durchfließenden Altenau, einem kleinen Fluss, der südlich von Wolfenbüttel in die Oker mündet, hinweist.
Auf jeden Fall zeigt das heutige Wappen den Braunschweiger Löwen, der in einem kleinen Kahn auf den wildbewegten Wogen der Altenau in Richtung Braunschweig "schippert".
Aber die in Kopenhagen aufbewahrte Handschrift eines unbekannten Schöppenstedter Schulmeisters von 1619 stellt die Annahme hinsichtlich der Schiffbarkeit "ein wenig" in Zweifel:
"Ferner läuft durch diese Stadt, damit ihr nichts Zugehöriges fehle, ein Fluss, welcher
Schifffahrt genannt wird, und warum er so genannt, wird vorgegeben, dass ... Herzog Julius (Anm.: 1528-1589) selbigen mit großen Kosten durchgeführet habe, in Hoffnung, er würde darauf viel Steine nach Wolfenbüttel zum Kirchenbau können holen lassen.Als aber die Steine ganz ungeschickt und nicht tüchtig zum Kirchenbau waren, hat der Fürst seine Meinung geändert und von Erweiterung des Flusses abgestanden."
"Abgestanden" heißt in diesem Fall, die Erweiterung wurde abgebrochen. Denn es ist sicher, dass unter Herzog Julius bereits ein großer Teil der Altenau begradigt und verbreitert wurde.
Auffällig ist, dass das Stadtsiegel von 1419 (links) und das rechte von 1535 bereits den Kahn aufweisen. Im Gegensatz zum heutigen Wappen ging 1535 des Löwen Fahrt allerdings in Richtung Schöppenstedt.
Ekkehard Thon weist in seinem Buch "Schöppenstedt, zwischen Elm und Asse", 1995, darauf hin, dass die Altenau in früheren Zeiten der Holzflößerei diente und somit durchaus schiffbar war.
Hinsichtlich der Deutung des Namens Schöppenstedt geht man auch davon aus, dass dieser auf "Skippo", dem ersten Ansiedler in dieser Gegend, zurückzuführen sei. Eine andere Meinung ist, dass der Name auf eine alte Gerichtsstätte hinweist, an der "Schöppen" (Gerichtsbeisitzer) zusammengekommen seien.
Aber die Annahme, Schöppenstedt verdanke seinen Namen der schiffbaren Altenau, ist nicht die abwegigste. Zumindest ist sie die schönste.
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